Petition Endometriose - Geben Sie Betroffenen eine Stimme

Es rollten ein paar Tränen. Freudentränen!

Am 16. Juni 2022 konnten wir die Petition zusammen mit Nationalrätin Gabriela Suter, Nationalrat Benjamin Roduit und S-Endo mit sagenhaften 18'672 Unterschriften dem Parlament übergeben. Damit konnte auf nationaler Ebene ein Signal gesendet werden, dass für Endometriose und Adenomyose-Betroffene noch nicht genug getan wird.

Dienstag, 31. Januar 2023 16h30 - Medienmitteilung

Die Kommission beantragt ihrem Rat einstimmig, ihr Kommissionspostulat Strategie für die frühzeitige Erkennung von Endometriose (23.3009) anzunehmen. Damit gibt sie der Petition Endometriose - Geben Sie Betroffenen eine Stimme! (22.2012) der Schweizerischen Endometriose-Vereinigung (Endo-Help) Folge.

Strategie für die frühzeitige Erkennung von Endometriose

Der Bundesrat wird ersucht, in einem Bericht darzulegen, wie Endometriose in der Schweiz behandelt wird, und zwar unter dem Gesichtspunkt der Frühbehandlung, der Sensibilisierung von Gesundheitspersonal, Arbeitgebenden, Bildungseinrichtungen und Sportverbänden, sowie der Forschung. Im Bericht sind die Massnahmen aufzuführen, die erforderlich sind, um eine angemessene Behandlung dieser Krankheit zu gewährleisten, unter der jede zehnte Frau leidet.

  Mit diesem Postulat hat die Kommission der Petition 22.2012 Pet. Endo-Help Schweizerische Endometriose-Vereinigung. Endometriose - Geben Sie Betroffenen eine Stimme! Folge gegeben.

Stellungnahme des Bundesrates vom 03.03.2023

Wie in der Antwort auf die Interpellation 21.4253 Suter "Unerkannte Krankheit Endometriose. Starke Periodenschmerzen sind nicht normal" und in den Stellungnahmen zur Motion 22.3223 Suter "Endometriose. Nationale Sensibilisierungs- und Aufklärungskampagne" und zur Motion 22.3869 SGK-NR "Förderung von Forschung und Therapie für spezifische Frauenkrankheiten" dargelegt, anerkennt der Bundesrat, dass die Endometriose eine Krankheit ist, die die soziale, physische und psychische Gesundheit stark beeinträchtigen kann und dass es einer adäquaten Versorgung und Begleitung betroffener Frauen bedarf.
Der Bund selbst verfügt aufgrund der Zuständigkeitsordnung jedoch über wenig Spielraum, um eigene zielführende Massnahmen umzusetzen.

 Dies ist auch beim Krankheitsbild der Endometriose der Fall. Für die Sensibilisierung von Gesundheitsfachpersonen sowie für die Verbesserung und Weiterentwicklung von Behandlungsansätzen sind die Akteure in der Gesundheitsversorgung, allen voran die entsprechenden medizinischen Fachgesellschaften, zuständig. Umfassende Präventionsmassnahmen liegen primär in der Kompetenz der Kantone. Und es stehen Forschenden bereits Gefässe der Forschungsförderung für die weitere Versorgungsforschung rund um die Krankheit Endometriose zur Verfügung.

Der Bundesrat ist der Ansicht, dass die Resultate des übergeordneten Berichts zu frauenspezifischen Bedürfnissen im Gesundheitsbereich
(Fehlmann Rielle "Gesundheit der Frauen. Bessere Berücksichtigung ihrer Eigenheiten" ) abzuwarten sind, bevor weitere Berichte in Auftrag gegeben werden.

Antrag des Bundesrates vom 03.03.2023

Der Bundesrat beantragt die Ablehnung des Postulates.

Beschluss des Ständerats 14.03.2023

Der Ständerat hat zwei Vorstösse angenommen, um die Früherkennung von Endometriose und die Forschung von frauenspezifischen Krankheiten zu fördern. (Informationen folgen)

Medienmitteilung Dienstag, 14. März 2023 11h55

Das Parlament will Verbesserungen bei der gezielten Förderung von Forschung zu spezifischen Frauenkrankheiten und deren Behandlung. Am Dienstag hat der Ständerat als Zweitrat eine Motion der Gesundheitskommission des Nationalrates (SGK-N) mit 26 zu 7 Stimmen überwiesen.

Der Bundesrat erhält damit den Auftrag, frauenspezifische Krankheiten und Beschwerden gezielter erforschen zu lassen und für Qualität bei der Behandlung dieser Krankheiten sorgen. Mit Fachgesellschaften sollen Guidelines für Diagnose, Indikation und Therapie erstellt und durchgesetzt werden.

Es gebe zahlreiche Krankheiten wie Lipödem, eine schwere Erkrankung des Fettgewebes, Endometriose oder Menstruationsbeschwerden, die ausschliesslich oder meistens Frauen beträfen, hatte die SGK-N den Vorstoss begründet. Die Forschung über Behandlungsmöglichkeiten liege aber im Hintertreffen.

Gesundheitsminister Alain Berset plädierte vergeblich für ein Nein zur Motion. Forschende hätten bereits die Möglichkeit, beim Schweizerischen Nationalfonds oder Innosuisse Mittel für wissenschaftliche Projekte zu beantragen.

Mit einem Postulat fordert der Ständerat zudem Aufschluss über die Behandlung von Endometriose, unter der etwa eine von zehn Frauen leidet. Die Krankheit werde aber häufig nicht diagnostiziert, sagte Marina Carobbio Guscetti (SP/TI) namens der Gesundheitskommission des Ständerats SGK-S. Ziel des Postulates ist eine angemessene Behandlung von Endometriose.

Der Bericht soll sich mit Frühbehandlung, der Sensibilisierung von Gesundheitspersonal, Arbeitgebern und Arbeitgeberinnen, Bildungseinrichtungen und Sportverbänden, sowie der Forschung befassen. Der Rat nahm das Postulat mit 30 zu 2 Stimmen an.